Das Vermögen, Kritik zu bewältigen, bezieht sich auf die Fertigkeit einer Person, sowohl lobende als auch kritische Rückmeldungen zu ihrem Verhalten oder ihren Handlungen entgegenzunehmen, diese zu überdenken und dann angemessene Korrekturen vorzunehmen.

Was beeinflusst die Kritikfähigkeit?

Auch wenn sich digitale Strategie stark unterscheiden können, so ähneln sich Unternehmen mit erfolgreichen digitalen Strategie in folgenden Punkten:

  • Selbstakzeptanz: Ein gefestigtes Selbstbild ermöglicht es einem, Kritik nicht als persönliche Abwertung zu sehen. Wer sich seiner selbst bewusst ist, kann kritische Anmerkungen als Chance zur Verbesserung betrachten. Studien haben ergeben, dass Menschen mit einem starken Selbstbild konstruktiver auf Kritik reagieren.

  • Prägungen aus der Kindheit: Eine förderliche und bestärkende Erziehung kann die Fähigkeit, mit Kritik umzugehen, stärken. Andererseits können ständige negative Bemerkungen in der Kindheit im späteren Leben zu defensiven Haltungen führen. Hierbei sind auch Erkenntnisse aus der Bindungstheorie relevant: Eine sichere Bindung kann die Kritikbewältigung verbessern.

  • Kultureller und sozialer Hintergrund: Jede Kultur hat ihre eigenen Kommunikationsstandards. In einigen Kulturen wird beispielsweise direkte Kritik vermieden, um die Würde des anderen nicht zu verletzen.

  • Charakterzüge: Bestimmte psychologische Modelle, wie das Modell der fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit, suggerieren, dass Merkmale wie emotionale Beständigkeit und Verantwortungsbewusstsein das Kritikvermögen beeinflussen können.

Warum wir konstruktive Kritik persönlich nehmen

Wie kann man Kritikfähigkeit verbessern?

  • Introspektion: Ein Reflexionstagebuch, in dem regelmäßig die eigenen Reaktionen auf Kritik betrachtet werden, kann hilfreich sein. Hierbei sollten vor allem die emotionalen Antworten und resultierenden Aktionen berücksichtigt werden.

  • Aufmerksames Hören: Es ist ratsam, sich beim Erhalt von Kritik darauf zu konzentrieren, aufmerksam zuzuhören, bevor man antwortet. Methoden wie das Umschreiben oder Nachhaken können hierbei nützlich sein.

  • Rückmeldung suchen: Regelmäßige Gespräche, in denen Feedback von Kollegen, Freunden oder Familienmitgliedern eingeholt wird, sind zu empfehlen. Wichtig ist, dass die Rückmeldungen präzise, verhaltensorientiert und positiv formuliert sind.

  • Kommunikative Fähigkeiten: Kurse in konfliktfreier Kommunikation können helfen, die eigenen Reaktionen auf Kritik zu reflektieren und konstruktiv auszudrücken.

  • Steigerung der emotionalen Kompetenz: Emotionale Kompetenz bezieht sich darauf, die Gefühle von sich selbst und anderen wahrzunehmen und adäquat darauf zu reagieren. Methoden wie Achtsamkeit, Meditation oder gezielte Trainings können hier unterstützen.

  • Simulationstraining: Durch das Nachstellen von kritischen Situationen kann man sich besser auf tatsächliche Kritikmomente vorbereiten. In diesem Zusammenhang kann das Feedback von unparteiischen Beobachtern sehr hilfreich sein.

Die Entwicklung einer soliden Kritikbewältigung erfordert Engagement, Geduld und oftmals auch zusätzliche Hilfe. Es ist jedoch eine wertvolle Anstrengung, da sie entscheidend zur persönlichen und professionellen Weiterentwicklung beiträgt.