Während der Entwicklungsphase eines IT-Projekts können aufgrund technologischer Entwicklungen, einer unzureichenden Planungsphase oder sich verändernder Wettbewerbsbedingungen neue oder zusätzliche Anforderungen entstehen. Wenn solche Änderungen nicht über einen formellen Änderungsantrag in das Projekt eingebracht werden, sondern nur über informelle Vereinbarungen oder „schnelle Gefälligkeiten“ (Ference, 2015, S.18), kann es zu einem unkontrollierten Anwachsen des Projektumfangs kommen. Die Folgen sind ebenso unkontrollierbare Kostensteigerungen, Zeitverzug, entstehende konkurrierende parallele Strategien und damit einhergehend Funktionszuwächse die für das eigentliche Projektziel weniger relevant sind. Dieses Phänomen wird als Scope Creep bezeichnet.
Die Ursachen von Scope Creep

Nach Schiff (2017) sind die Gründe für Scope Creep vielfältig und umfassen u.a.
Ausgehend von Teye Amoatey (2017) gewinnt das Scope Creep zunehmend an Bedeutung,
Zudem führt auch eine unzureichende Priorisierung, Strategiefokussierung, Ziel- und Anforderungsdefinition zu Scope Creep. Beispielsweise stellen während eines laufenden IT-Projektes häufig auch andere, nicht beteiligte Abteilungen zur Verfolgung ihrer eigenen Ziele Anforderungen an das IT-Projekt.
Es bestehen also häufig funktionale Silos innerhalb eines Unternehmens die unterschiedliche Strategien zur Erreichung unterschiedlicher Ziele haben. Hierdurch kann es zu unterschiedlichen Anforderungen kommen und damit zu einem unkontrollierten Anforderungszuwachs bei einem IT-Projekt.
Ziele, Anforderungen und Verantwortlichkeiten müssen daher zu Beginn eines Projektes erhoben, der Umfang definiert und zudem validiert werden. Darüber hinaus muss die Verantwortung des Projektleiters klar und offiziell kommuniziert werden. Das klingt naheliegend, aber in der Praxis ist oft zu beobachten, dass höherrangige Manager in der Hierarchie ihre Macht nutzen, um Einfluss auf das Projekt zu nehmen, auch wenn das eigentliche Projekt für ganz andere Ziele und Bereiche konzipiert wurde.
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